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Ansprache von Kirchenratspräsident Ruedi Reich
Liebe Schwestern und Brüder
Wir gedenken hier der Brüder in Christus, welche um ihres Glaubens willen in der Reformationszeit auf grausame Weise gefoltert und hingerichtet wurden. Die Zürcher Reformation verstand sich als Wiederentdeckung des befreienden Evangeliums von Jesus Christus. Dafür waren auch Glieder der neuentstehenden reformierten Kirche bereit, ihr Leben hinzugeben.
Deshalb schmerzt und beschämt es uns umso mehr, dass die evangelische Kirche zur Verfolgerin wurde. Taufgesinnte Glaubensbrüder wurden im reformatorischen Zürich in Zusammenarbeit von Staat und Kirche verfolgt, gefoltert und grausam hingerichtet. Wir stehen zu dieser historischen Schuld und bewerten sie aus heutiger Sicht als Verrat am Evangelium. Vor Gott und den Menschen weisen wir auf diese dunkle Seite der Reformation hin und bitten Gott und Euch, liebe Schwestern und Brüder mennonitischen Glaubens, um Vergebung. Wir sind dankbar für die Gemeinschaft mit Mennoniten, auch am heutigen Tag. Gemeinsam wollen wir uns mitten in einer Welt der Gewalt für Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit einsetzen. Diese unsere Versöhnung untereinander soll uns Kraft geben, miteinander als Ferment der Versöhnung im Auftrag Jesu Christi im Kleinen und im Grossen zu wirken. Dazu erbitten wir von Herzen Gottes Segen.
Ruedi Reich, Kirchenratspräsident
der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich
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