Willkommen auf der ARCHIV-Seite des Bullinger-Jubliäums vom Jahre 2004
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Die Stadtheiligen Felix und Regula und Exuperantius besuchen auf Video ihre alte Grabstätte, das Grossmünster

Seit dem 10. September ist im Rahmen der Bullinger-Ausstellung im linken Seitenschiff des Grossmünsters eine faszinierende Videoinstallation zu besichtigen. Das zehnminütige Video erzählt die wundersame Geschichte des berühmtesten Stadtbilds von Zürich zu sehen. Das Bild wurde um 1500 von Hans Leu d.Ä. gemalt und zeigte das Martyrium der Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius. Das Bild stand einst auf einem Altar in der Zwölfbotenkapelle des Grossmünsters, wo sich auch die Gräber und Reliquien der Heiligen befanden.

Beim reformatorischen Bildersturm entging das Bild nur knapp der Zerstörung.

Beim Bildersturm wurden die Köpfe der Heiligen und ihrer Häscher zerkratzt. Später wurden die Figuren übermalt.

Um 1566 herum wurde es übermalt und zu einem reinen Stadtpanorama umgestaltet. 1936 hat das Landesmuseum dank Röntgentechnik den vergessenen Untergrund des Bildes wieder entdeckt und den ursprünglichen Zustand teilweise rekonstruiert.

Die Videoinstallation, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Landesmuseum und der Antiquarischen Gesellschaft Zürich realisiert wurde, ist bis zum 1. Advent im Grossmünster zu sehen. Anschliessend wird sie in die Dauerausstellung des Schweizerischen Landesmuseums, wo sich das Originalbild von Hans Leu befindet, integriert.

Diese Videoaktion soll eine Geste sein gegenüber den Kunstschaffenden wie auch gegenüber der katholischen und der orthodoxen Kirche, die traditionell einen anderen Umgang mit sakralen Bildern pflegen. Es soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die reformierte Kirche die radikale Position der Reformatoren in der Bilderfrage nicht mehr teilt. Sakrale Kunst kann durchaus ein Mittel sein, um auf das Geheimnis der göttlichen Welt hinzuweisen. Da Bilder aber immer über eine suggestive Macht verfügen, ist immer auch eine kritische Auseinandersetzung mit ihnen nötig.

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